...not the heroes we deserved, but the heroes we need.

So hieß es zwar nicht in "The Dark Knight", aber dennoch haben wir einiges mit Batman gemeinsam: Es ist nicht die Maske, die uns zu Helden macht, aber irgendwie ist sie trotzdem unabdingbar. In diesen Tagen geht ein großes, wenn auch virtuelles Schulterklopfen durch die Welt an alle, die mit anpacken, die weltweite Krise zu meistern. Und da klopfen wir doch fleißig mit, euch, aber auch uns selbst.

Es ist, da dieses außergewöhnliche Jahr dem Ende zu geht, an der Zeit, die letzten Monate Revue passieren zu lassen. Ganz vorn weg: Das wird keine große Klagegeschichte über uns arme, vom Leid gebeutelte Schlucker, sondern eine davon, wie wir die Situation trotz allen Widrigkeiten gemeistert haben.

Alles fing im Frühjahr an, und das so rapide, dass wir von einem Tag auf den anderen alle Gäste des kommenden Monats ausbuchen mussten. Das warf jede Menge Papierkram auf und Fragen wie: "Gelten eure Stornobedingungen denn dann noch?" Wir mussten uns dahingehend mit ordentlich Gästeanfragen befassen und hielten den "#SaveTourism" hoch. Viele unserer Gäste machten mit, verschoben ihren schon bezahlten Aufenthalt und bewahrten uns so vor hohen Einbußen. Danke schon mal dafür, auch ihr seid Helden!!

Dann ging es los: Plexiglas, Desinfektionsspender und ein schmissiges "Maske bitte"-Schild angebracht und nur noch für Geschäftsreisende geöffnet. Nun gab es für unsere Mitarbeiter kaum noch etwas zu tun und wir mussten die Festangestellten in Kurzarbeit schicken. Doch auch darin sahen wir Vorteile: Mit so wenigen Mitarbeitern lässt sich das familiengeführte Hotel prima herunterfahren und die paar Zimmerfrühstück und Reinigungen ließen sich auf die noch arbeitenden Azubis aufteilen. Für Roxana, unsere Fachkraft in Ausbildung, war das die Chance, die kompletten Frühschichten und damit auch mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich hatte auch etwas zu tun, und zwar baute ich im Frühling eine Burg im Playmobil-Maßstab: Knorzenstein Castle.

Unser Sommer

Als wir dann endlich wieder öffnen durften, erwischte uns das kalt, und das im Warmen! Wir hatten anfangs Mühe, überhaupt unsere Zimmer voll zu bekommen, daher nahmen wir auch Reservierungen für Einzelnächte an! Ein Fehler, den unser Housekeeping-Team ausbaden musste: Nicht nur die Zimmerfrühstücke vorzubereiten war wirklich zeitintensiv, sondern auch über 15 Zimmer täglich ein echter Kraftakt. Rückblickend würde ich sagen, dass wir den härtesten Sommer meiner Ausbildung hatten. So viel Power zahlte sich aus und nach der Ferienzeit waren wir alle ziemlich gerädert. Durchhaltevermögen und Begeisterung für die Sache wurden hier auf eine harte Probe gestellt, was uns auch eine langjährige Mitarbeiterin kostete.

Die Landesregierung ließ sich dann einiges in Richtung Einreisebeschränkung einfallen, was uns wieder vor knifflige Fragen in Richtung Stornierung stellte, doch alles in allem waren wir für das herbstliche Gästetief recht dankbar. Die Burg wurde fertig und die Coronahilfen kamen, eine gute Erholung nach dem Sommer. Jetzt ist das Hotel beinahe menschenleer, gespenstisch manchmal, doch ich bin stolz auf uns. Nicht, weil wir gerade den Job unseres Lebens machen und alle Hände voll zu tun haben, sondern, weil wir immer noch offen sind. Voll Trauer mussten wir vor einem Monat die reichlich frühe Winterpause unseres Lieblingslokals ESTUS hinnehmen, die Schließung der Carrera World und das Auf und Zu der beliebten Attraktionen Nürnbergs. Doch uns gibt es noch! Zwar nur für Geschäftsreisende und mit Abstand und Maske, aber geöffnet haben wir.

Einige Gäste sind vermutlich die großen Hotels Nürnbergs gewohnt, stehen jetzt aber bei uns auf der Matte. Wieso? Weil sich ein 500 Zimmer Betrieb mit hohen Personalkosten und Stromverbrauch etc. die Öffnung gerade nicht leisten kann, wir jedoch schon. Umso schöner ist es, jetzt Gästen, die wir nicht so häufig begrüßen, einen Platz für die Nacht mit Frühstück im Pyjama anzubieten.

Harte Zeiten lagen hinter uns und wer weiß was kommt? Aber die Erfahrung zeigt: Wo unsere Gesellschaft, unser Umfeld und unsere lieben bedroht sind, setzen wir wie Batman unsere Masken auf und meistern die Situation, auf dass wir gestärkt in die Zeit nach der Coronakrise gehen und uns den nächsten Aufgaben zuwenden. Weitere #HeldenStorys könnt ihr bald auf Anna Koschinskis Blog nachlesen oder selbst mitmachen unter https://annakoschinski.de/helden-storys-blogparade/

Positiv gestimmt trotz der ansteigenden Infektionszahlen blicken wir auf eine entschleunigte und im wahrsten Sinne des Wortes besinnliche Weihnachtspause mit unseren engsten Kontakten und ruhen uns für ein belebteres 2021 aus. Auch euch wünschen wir, dass es gelingt, den Lockdown mit wenig Stress so zu überstehen, wie er gedacht ist.

Kommt gut ins neue Jahr und wir sagen auf Wiedersehen im Hotel Knorz :)